3 Impulse für bessere Selbstfürsorge
Es ist gerade eine turbulente Zeit. Strukturen brechen weg, zuerst im Außen und dann auch im Innen. Unser alter Rhythmus ist nicht mehr da, viele Informationen, viel Ungewissheit und viel Raum zum Grübeln. Gleichzeitig alles am Laufen halten und uns auch noch um andere kümmern. Da kommen wir selbst of zu kurz. Damit Du auch an Dich denkst, warum das wichtig ist und wieDu Selbstfürsorge praktizieren kannst, erfährst Du hier.
Konkrete Tipps für Deine Selbstfürsorge
Wird es Dir auch manchmal zu viel gerade? Hast Du das Gefühl, Du tust den ganzen Tag, schaffst aber nichts? Oder Dir fehlt Struktur, weil die alte gerade weggebrochen ist? Du fühlst Dich kraftlos und leer?
Als sensible Seele, die eh schon so viel fühlt und durchdenkt, abwägt und sich unter normalen Umständen schon seltsam genug fühlt, geht es Dir vielleicht auch alles gerade besonders an die Nieren.
Es hört sich verdammt egoistisch an, bei sich selbst anzufangen, wenn es darum geht, für wen zu sorgen. Doch, wenn es mir nicht gut geht, dann kann ich nicht wirklich lang jemandem anderen helfen. Wenn ich immer zuerst den anderen helfe und nicht auch mir, geht mir sehr bald noch schlechter. Dann werde ich gar keine Kraft mehr haben, um anderen zu helfen. Daher ist es so wichtig, erstmal bei sich anzufangen.
Wir können uns ja Dank unserer Empathie und unseres Mitgefühls, und weil wir auch oft genau wissen, was der andere jetzt braucht, hervorragend um andere kümmern – doch an uns selbst zu denken und für uns zu sorgen fällt uns oft so schwer.
Ich habe Dir nun hier drei kleine Methoden mitgebracht, die Du konkret anwenden kannst, um besser für Dich zu sorgen. (Dann kannst Du auch sofort wieder zum Telefonhörer rennen, die Spende für Dein Lieblingscafé fertig machen und Dich noch schnelle irgendwo ehrenamtlich engagieren ;-).
Was tut Dir gut und gibt Dir Kraft?
Nimm Dir ein paar Minuten Zeit und schreib all das auf, was Dir gut tut und Kraft gibt.
Das vergessen wir nämlich oft, wenn wir so am Tun und Machen sind. Dann funktionieren wir sehr gut, doch sind irgendwann erschöpft und müde, weil wir die Batterien nicht aufgetankt haben.
Ich selbst habe ein Blatt hier mit kleinen Zeichnungen, die ich gemalt habe und die auch nur ich erkenne, aber das reicht ja auch! Dieser Zettel hängt an der Wand und er hat gleich zwei Funktionen: zum einen sehe ich immer wieder, was mir gut tut und Kraft gibt, werde also daran erinnert. Zum anderen weiß ich in Zeiten, wo es mir nicht so gut geht, ich mich sehr leer, schlecht und kraftlos fühle, wo ich hinschauen muss, um Ideen zu bekommen, was ich tu könnte, damit es mir besser geht.
Hört sich jetzt so simpel an. Hat aber eine große Wirkung. Das hat auch viel mit Selbstwirksamkeit zu tun. Das ist eines meiner Lieblingswörter geworden. Ich tue etwas und ich merke, dadurch bin ich wirksam. Ich brauche dazu niemand anderen, nur mich. Wenn ich es getan habe, wird es mir mit sehr großer Wahrscheinlichkeit besser gehen.
Einige Beispiele, was bei mir so auf dem Zettel steht:
- Meditieren
- Morgenseiten
- Frühstücken
- Spazieren gehen (am Liebsten im Wald(
- Wandern!!!
- Joggen
- Pausen machen (wenn ich mal wieder zu sehr im Fow bin)
- Was malen (auch wenn ich das gar nicht kann)
- Häkeln
- Lesen
Wichtig ist bei Deiner Liste, dass Du die Sachen allein machen kannst, also niemanden anderen dazu brauchst und auch dazu nicht erst auf die Malediven fliegen musst – das wäre ja gerade eh schlecht. Sie sollten auch nicht viel kosten und nicht ewig lang dauern. Das alles können nämlich Gründe sein und hervorragende Ausreden, sie doch nicht zu tun und einfach drüber hinweg zu gehen, über die Selbstfürsorge.
Also, schnapp Dir ein paar bunte Farben und ein Blatt und mal drauf los! Schick mir gern Dein Bild an andrea (ät) gerneklarheit.de
Aus-Schalter fürs Gedankenkarussell
Wenn Du auch zu denen gehörst, die eigentlich nie nicht denken, kann dieser Tipp sehr wertvoll für Dich sein. Eine Teilnehmerin im Workshop (LINK) meinte letztens, dass das ja so einfach sei und sie ja noch nie drauf gekommen wäre.
Wenn sich mal wieder alles dreht in Deinem Kopf, dann stell Dir genau Deine Gedanken als Karussell vor. So ein Kettenkarussell hab ich dann immer im Kopf, dass sich dreht und alle umherwirbelt. Sehr schnell! Du schaust Dir das von außen eine Weile an und weil Du ja ein freundlicher Mensch bist, siehst, dass einigen Menschen da drin schon schlecht wird, hast Du Erbarmen und gehst zum Schalter und schaltest das Karussell aus. Nun kannst Du sehen, wie es sich immer langsamer dreht und zur Ruhe kommt!
Kauf Dir dafür eine Postkarte mit einem Karussell. Oder mal Dir eins. Oder mal Dir einen Schalter. Oft funktioniert irgendwas Haptisches sehr gut, dass wir uns auch daran erinnern. So hast Du auch wieder Selbstwirksamkeit praktiziert und für Dich gesorgt. Naja, streng genommen ja für die armen Menschen im Karussell!
Check-in für Körper, Hirn & Herz
Ich könnte es auch Body, mind and soul nennen, das klingt vielleicht nicht ganz so wie beim Metzger! Menschen, die in meinen Kursen waren wissen, dass ich Check-ins liebe!
Was ist ein Check-in? Das ist ja normalerweise am Flughafen – wo wir jetzt alle nicht hinkönnen. Umso toller, das einfach mit Dir selbst zu machen! (Mir wurde ja letztens gesagt, dass ich eine unglaublich tolle Motivations-Speakein sei. Ha, dabei war das ein Workshop zum Thema „Wirksame Kommunikation“ und ich war etwas verwundert. Doch jetzt, wo ich mich so schreiben höre, musste ich gerade daran denken und schmunzeln.)
Also: zurück zum Check-In. Du checkst also nicht am Schalter ein, sondern bei Dir selbst. Nimmst Dir kurz Zeit um Dich zu fragen, wie es Dir so geht. Um das so einfach wie möglich zu machen kannst Du folgende Methode nutzen:
Auf einer Skala von 1 – 10:
- Wie geht es Deinem Körper?
- Wie geht es Deinem Geist, also Deinem Hirn?
- Wie geht es Deinem Herzen, Deiner Seele?
Das machst Du morgens und abends.
Wenn Du morgens also auf der Skala bei Körper eine 3 hast und bei Geist und Herz eine 7, könntest Du Dir überlegen, was Du machen könntest, damit es Dir körperlich besser geht und wiederum Deine Liste aus der ersten Übung zu Rate ziehen.
Hast Du das Gefühl, Dein Kopf fährt gerade Achterbahn und gibst Dir da eine 1, dann könntest Du die Karussell-Methode ausprobieren.
Wenn Du das dann abends nochmal machst, siehst Du, was wodurch besser geworden ist. Du hast einerseits Selbstfürsorge praktiziert und andererseits hast Du gemerkt, wodurch Du selbst wirksam bist.
Jetzt wünsche ich Dir viel Spaß dabei und vor allem:
Hab Freude dran!
Herzlich,
Deine Andrea